Definition: Immaterielle Anlagewerte

Kategorie: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen

Immaterielle Anlagewerte sind alle neuen zielgerichteten Aktivitäten oder immateriellen Werkzeuge eines Unternehmens, die im Berichtszeitraum für taktische oder strategische Zwecke verwendet wurden. Taktische Zwecke bedeutet, daß sie der quantitativen Veränderung oder der Erweiterung des vorhandenen Know-hows oder dem Erwerb neuer oder der Verbesserung vorhandener Güter dienen; strategische Zwecke bedeutet, daß sie auf den Erwerb von völlig neuem Know-how ausgerichtet sind.

Diese Aktivitäten oder Werkzeuge können von Dritten erworben oder zur internen Verwendung von dem Unternehmen selbst produziert werden und sind in der Regel mit einem gewissen Risiko verbunden. Hierzu gehören technologische, Marketing-, Informations- und Organisationsaktivitäten und -werkzeuge.

Diese Aktivitäten und immateriellen Werkzeuge müssen einzeln identifizierbar und finanziell meßbar sein und werden anhand der betreffenden in der Gegenwart getätigten Ausgaben gemessen.

Die Ergebnisse kommen in einem in naher Zukunft erwarteten Kapitalrückfluß zum Ausdruck. Es handelt sich bei ihnen um Aktiva mit einer Nutzungsdauer von mehr als einem Jahr, die den Know-how-Bestand, die Marktstellung oder die Stärke der internen Organisation betreffen. 

Käufe von Kleinwerkzeugen oder geringfügigere Aktivitäten werden als Betriebsausgaben angesehen und den laufenden Ausgaben zugerechnet. Aktiva, die durch Restrukturierungen (wie Fusionen, Übernahmen, Auflösungen oder Abtrennungen) erworben wurden, gehören nicht zu den immateriellen Anlagewerten.

Bei der Unternehmensrechnungslegung werden immaterielle Anlagewerte in Posten wie Firmenwert, Konzessionen, Patente, Lizenzen, Warenzeichen (jeweils als Teile des Anlagevermögens) sowie in Posten wie Aufwendungen für F&E und Aufwendungen für Marketing berücksichtigt (diese Posten können, müssen aber nicht aktiviert werden und sind oft Teil der laufenden betrieblichen Erträge).